1. Packeis
Vergrab mich im Packeis
und hol mich erst wieder raus
wenn die Forschung weit genug ist
um meine Wunden zu heilen.
Meine zarten Knochen,
meinen dummen Kopf,
mein gebrochenes Herz,
meine beschädigte Seele.
Vergrab mich im Packeis
und hol mich erst wieder raus
wenn die Forschung weit genug ist,
mich wieder ganz zu machen.
Dann füll die Lücken in mir,
Schließ die Löcher,
Vergrab mich im Packeis.
2. Eulen
Alle sind allein
Alle sind so allein
Jeder hat ein Geheimnis
Ich verrate dir meins
Mir ist nicht kalt, ich habe einfach nur Angst
Hast du die Musik gehört vor dem letzten Tanz
Schlag die nächste Seite auf, ich bin noch nicht bereit zu gehen
Kannst du mich begleiten und dann neben mir stehen
Schließ die Augen und Fenster und Türen
Alles was von außen kommt möchte ich nicht hören
Die große Stille und die große Dunkelheit
holen uns ab und verschlucken uns beide
Alle sind allein
Alle sind so allein
Jeder hat ein Geheimnis
Ich verrate dir meins
3. Maschine
Ich bin keine Maschine
ich werde nicht funktionieren
es geht nicht gut, ich bin keine Maschine.
Du sagst mir: wenn es so kalt ist draußen,
wenn die Bäume aussehen wie Skelette
und es nicht mal echten Schnee gibt sondern nur diesen Graupel
und dein ganzer Körper steif ist von der Kälte,
dann möchtest du dich zusammenrollen und aufgeben,
weil du so glasklar siehst, daß dir eine Richtung fehlt.
Und die Angst wird alles, was gültig ist, aufheben
und du gluabst es gibt keinen, der diese Leere aushält,
denn du bist keine Maschine,
du wirst nicht funktionieren,
es geht nicht gut, du bist keine Maschine.
Ich sage dir: sie wollen doch, daß du Angst hat.
Daß du dich leer fühlst und richtungslos und nicht weißt, wohin mit dir
und daß du aufgibst und dich selbst aufgibst und was du weißt
und daß du nur um es zu ertragen funktionierst.
Aber du kannst ihren Staat nur zersetzen durch deine Hoffnung,
schreib es auf ein Kalenderblatt, ritze es in Schulbänke.
Ich will diese Parole an Wänden sehen und auf Rucksäcken
und Kälte hin oder her: ich will nicht aufgeben.
Ich bin keine Maschine
ich kann nicht funktionieren,
ich probiere es immer wieder
als Weihnachtsgeschenk für meine Eltern,
als Übung in Selbstdisziplin
aber es geht nie gut.
Ich bin keine Maschine
ich werde nicht funktionieren
es geht nicht gut, ich bin keine Maschine.
Ich bin keine Maschine
Ich bin keine Maschine
Kälte hin oder her
ich werde nicht funktionieren
4. ICE Wilson Bentley
Ich brauche immer etwas Zeit, ich brauche immer etwas länger
bis ich bereit bin, mich auf Dinge einzulassen, die ich kenne,
von denen ich weiß, wie sie sich anfühlen so wie bestimmte Orte,
an denen die Zeit stehenbleibt. Ich war schon so häufig dort.
Ich komme am Samstag mit dem Zug an,
kann mich jemand abholen?
Es wird immer kälter, es bleibt immer kürzer hell.
Immerhin bin das nicht ich, das ist nur die Welt
und der Moment kommt näher, wenn die Zeit stehenbleibt,
ich schließe die Augen, halte die Luft an. Ich bin bereit.
Mein Atem gefriert und er sieht aus
wie geheime Botschaften in Rauchzeichen.
Aber das bin nicht ich, das ist nur die Welt
und nichts ist geheim. Es ist einfach nur kalt.
5. Roder
Es wird wieder kälter.
Ein Winter wie das Ende der Welt.
Die Stimmen im Radio
verschwimmen im Rauschen,
sie klingen Jahrhunderte alt.
Doch was kümmert uns das hier am Ofen?
Das Feuer ist hell und heiß.
Wir haben uns und genügend zu essen;
und niemand weiß, daß wir hier sind
Hier werden wir älter.
Die Jahre ziehen vorbei.
Man wird uns vergessen,
so lange wir hier sind.
So lange der Winter noch hält.
Doch was kümmert uns das hier am Ofen?
Das Feuer ist hell und heiß.
Wir haben uns und genügend zu essen;
und niemand weiß, daß wir hier sind
So lange wir hier sind,
so lange wir hier sind,
So lange der Winter noch hält.
6. Wintersachen
Vor zwei Jahren war der Aachener Weiher zugefroren,
man konnte von einem Ufer zum anderen übers Wasser gehen,
so kalt war es. Als nicht mehr alle Züge fuhren
war es als bliebe diese Stadt tatsächlich stehen.
Ich mag es, wenn alles langsam wird und Still,
ich mag es, einen Vorwand dafür zu haben,
daß ich nicht gerne aus und unter Menschen gehen will,
ohne etwas über mich zu verraten.
Ich mag das Geräusch von Motoren, die nicht anspringen,
von absterbenden Autobatterien, vom Stapfen im Schnee
und kein Geräusch zu hören von Sachen und von Dingen,
die außerhalb dieser vier Wände geschehen.
Ich kann heute jedenfalls nicht kommen,
nicht arbeiten oder proben, in die Kneipe, ins Konzert, was auch immer.
Erstens fahren weder Bahnen noch Züge, nehme ich an,
zweitens gehe ich jetzt die Vögel vor dem Fenster füttern.
Für den Umsturz, den wir planen, ist noch bis Frühling Zeit,
für unsere Versöhnung, das große Treffen, die nächste Platte, an der wir arbeiten.
Und der ganze Quatsch, der uns immer nur aufhält
hat ein paar Momente Pause, wenn alles langsam wird und still.
Ich mag es, wenn alles langsam wird und Still,
ich mag es, einen Vorwand dafür zu haben,
daß ich nicht gerne aus und unter Menschen gehen will,
ohne etwas über mich zu verraten.
7. Christmas No. 1 Hit (Lucky Kitty Maneki Neko)
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
Vielleicht ist es auch kürzer her, als ich denke,
vielleicht ist neue Farbe an den Wänden.
Aber an manchen Plätzen sind Gefühle wie einzementiert:
wie ich mich letztes mal fühlte, fühle ich mich jetzt.
Und wie jetzt beim nächsten mal wenn ich hier bin.
Ich weiß nicht ob es gut ist oder schlecht, es ist eben konstant.
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
Vielleicht ist es auch kürzer her, als ich denke,
vielleicht ist neue Farbe an den Wänden.
Ist es hier immer gleich oder benehme ich mich nur gleich,
habe ich endlich aufgehört mich zu verändern?
Oder gehe ich absichtlich nur an Orte, die sind wie Zement,
es hat sich nichts verändert, es hat nichts ein Ende.
Ich werde mich für immer so fühlen oder zumindest
bis zwei gleiche Schneeflocken auf meine Hand fallen
und liegen bleiben werden ich mich
für immer so fühlen.
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
Ich war länger nicht mehr hier, aber es hat sich nichts verändert.
8. Bushwick
Ich sehe in allen Dinge das Schlechte,
das ist Vererbungssache, fürchte ich.
Aber in allem Schlchten immerhin
das bißchen, was gut ist. So wie du.
Ich mag die Erinnerung,
wie wir im Dezember bei euch auf dem Dach stehen
und alles ganz klar sehen können
und wie ich mich daran erinnere,
wie es ist, sich auf Dinge zu freuen anstatt einfach nur abzuwarten
bis sie vorbei sind.
Du bist so schön als wärst du gar nicht echt
sondern gemalt oder aus einem Film.
Und du erinnerst mich immer wieder daran,
daß es nicht nur Unsinn gibt, an den man glauben kann,
daß man kein idiot ist oder naiv,
wenn man in den Dingen das Gute sieht;
solange es einen Grund gibt,
solange man einen Grund findet.
9. Falling
(M&T: Angelo Badalamenti & David Lynch)
Don't let yourself be hurt this time.
Don't let yourself be hurt this time.
Then I saw your face
Then I saw your smile
The sky is still blue
The clouds come and go
Yet something is different
Are we falling in love?
Don't let yourself be hurt this time.
Don't let yourself be hurt this time.
Then your kiss so soft
Then your touch so warm
The stars still shine bright
The mountains still high
Yet something is different
Are we falling in love?
Falling, Falling, are we falling in love?
Falling, Falling, are we falling in love?
10. Eissturm
Erzähle mir etwas, das mir gefällt
Von den Vögeln im Garten und den Bären im Wald
Von einer Welt in der Welt,
meine Lieblingsgeschichte.
Erinnere dich, erinnerst du dich,
wir müssen nur lange genug warten
Dann passiert etwas gutes,
so war es doch immer.
Nimm mein Gold, nimm mein Kleid,
zieh mich an, zieh mich aus,
nimm ein Kissen, ich habe zwei,
nimm mein Hand und bleib bei mir.
Sand, Stein, Wand, Haus,
lass uns dieses Zimmer nicht mehr verlassen.
Aufstehen, Veränderung, weitergehen, Veränderung,
wenn wir älter sind oder besser nie.
Ich gehe mir den Eissturm ansehen vom Fenster aus,
Ich gehe mir den Eissturm ansehen vom Fenster aus,
Ich gehe mir den Eissturm ansehen, kommst du mit,
Ich gehe mir den Eissturm ansehen vom Fenster aus.
11. Packice (feat. LD Beghtol)
Bury me in the packice
and please don't dig me out
until science has devised a way
to heal my many wounds.
My aching bones,
my stupid head,
my broken heart,
my ruined soul.
Lay me down beneath the permafrost
and then go away
until industry perfects the means
to make me whole again.
Then fill the void within me,
close these dreadful holes,
bury me in the packice.